Endlich wiedermal in München, endlich wiedermal bei schönem Wetter, endlich wiedermal Biergarten: Chinesischer Turm im Englischen Garten!!! (Wir hatten von 1978 bis 1982 in München gelebt).
Am Vormittag wollten wir uns noch bei der Auer Dult treffen. Okay, darauf war ich nicht so heiss wie auf den Biergarten. Aber was soll’s, es ging ja darum, mit Freundinnen zusammen zu sein.
Mit Freundinnen zusammen sein? Auweia, genau das war mein Untergang, denn ich war bei meiner ehemaligen Nachbarin untergebracht, also auch bei einer Freundin.
Ich war mal wieder da, wo die gute Hausfrau sich am Morgen gegen 11.00 Uhr hin begibt, im Supermarkt. Sie wissen schon, in dem, wo all die netten berufstätigen Hausfrauen für wenig Geld die Ware auspacken und einräumen. Sie wissen auch längst, dass einkaufen bei mir immer etwas länger dauert, da ich überall mein Schwätzchen halten muss.
Drei Uhr morgens. Muttern schreibt in ihr Tagebuch: „Kann nicht richtig schlafen. Bin eben wieder aufgeschreckt und habe mich schlaftrunken in das Zimmer der Großen geschleppt. Sie ist immer noch nicht zuhause. Auf´s Handy geguckt, nein, keine Nachricht von ihr.
„Ich hab gehört, dass die Bundesregierung sich auf die Pandemie vorbereitet und vorsorglich 150.000 Särge bestellt hat!“ Zwei schockierte Frauen unterhalten sich im Supermarkt vor dem Kühlregal. Muttern steht daneben und schnappt sich eine Packung mit Hühnerfilets.
„Kinder, ich bin einkaufen und ein paar Besorgungen machen“ ruft Muttern durchs Haus und springt mit Elan ins Auto. „Erst zum Computerladen und zur Reinigung, dann Schlüssel nachmachen lassen. Den Großeinkauf erledige ich auf dem Rückweg...“
„Jetzt hätte ich gerne von Ihnen gewusst:„ spricht Muttern streng in ihren Kochtopf „wenn ich nun Konfitüre einkoche, investiere ich meine Zeit in Hausarbeit oder läuft das unter persönlicher Freizeit, weil ich das gerne mache?“
„Musst Du denn so wild Fußball spielen?“ Muttern schimpft mit ihrem Sohn. „Wir werden Weltmeister! Klinsi ist der Beste!“ äfft sie ihn nach „Und platsch, schon liegst du am Boden!“ Sie tastet den Knöchel ab, der Sohn wimmert leise.
Frühlingserwachen. „Wir haben etwas mit Herrn Stoiber gemeinsam, der sonntags gerne mal im Garten eine Blume hinrichtet!“ schmunzelt Muttern, während sie Unkraut jätet. „Hat er das gesagt?“ fragt die erstaunte Tochter. „Ja! Und wenn er das nicht selbst machen kann „dann sag ich meiner Frau, was ich alles tun würde, und dann macht sie es, beziehungsweise mit dem Gärtner zusammen." O-Ton eines Ministerpräsidenten!“
„Während der ganzen Ausländerdiskussion die derzeit das Land beherrscht, frag ich mich, ob wir Deutschen selbst über genügend Sprachkenntnisse verfügen? Da lerne ich doch gerne mal wieder ein bisschen deutsch!“
„Wahnsinn!“ schimpft Muttern und schlägt die Zeitung zu. „Der Fernseher ist doch schon zum Babysitter Nummer Eins avanciert! Aber dem nicht genug: nun soll auch noch maßgeschneidertes Baby-TV den Laufstall erreichen!