Diese Gedanken hatte ich in der Bretagne:
7.08.05 Heute habe ich mich an Helmuts Seite beschreiben können:
Ich bin von Beruf Helmuts "Lebensmanagerin"
und wenn ich mich mal gegen die von ihm festgelegten Aufgaben aufgelehnt habe, so wurde ich verletzt, gedemütigt, bis ich meine Position wieder eingenommen habe und verantwortlich meine Aufgaben gemäß seiner Arbeitsplatzbeschreibung ausgeführt habe.
„Hallo, ich hätte gerne für meinen Sohn einen Flug im August nach Teneriffa gebucht.“ flötet Muttern ins Telefon. „Ja, allein. Er kann dort kostenlos Urlaub zu machen.“ sagt sie stolz.
Nein, es fällt mir nicht schwer, vierzig zu werden. Im Gegenteil, ich freue mich darauf. Klingt vielleicht eigenartig, aber für mich liegt mein schwerstes Jahrzehnt endlich hinter mir und ich erwarte mit Spannung meinen neuen Lebensabschnitt.
Fußball – Kapitel 1:
Ich = Wichtig
Als Mutter von fußballspielenden Söhnen macht man Erfahrungen, die man sich in einem anderen, früheren Leben nicht hätte erträumen mögen.
„Unglaublich!“ Muttern bummelt mit ihrer Freundin durch die Stadt. „Ich war ja der totale Fußball-Muffel, aber die Euphorie die die Weltmeisterschaft bei uns ausgelöst hat, hat mich umgestimmt. Ganz Deutschland hat wieder lachen gelernt!“
So, so, nur 2 Stunden und 18 Minuten pro Tag steckt eine Mutter in die Hausarbeit, verrät die statistische Berechnung der Bundesregierung. Aha! „Die geringste Präsenz am Arbeitsmarkt findet sich bei deutschen Müttern, die diese gewonnene Zeit aber nicht in Hausarbeit investieren, sondern in persönliche Freizeit." Das steht tatsächlich im 7. Familienbericht. Der Arbeitswille von uns Müttern wurde öffentlich angezweifelt und kritisiert. Ein Aufschrei ging durch die Nation: Sind deutsche Mütter faul? Natürlich! Aber nur, wenn der Staat die Kindeserziehung als „persönliches Freizeitvergnügen“ deklariert!
Was das mit der Fußball-Weltmeisterschaft zu tun hat?
Orientalische Disco-Klänge locken aus Mutterns Zimmer. „Was machst du denn da, Mama?“ lacht Teenie, als sie das Zimmer betritt. Muttern wirbelt, im bunten Sari und mit funkelndem Stein im Bauchnabel mit weiblich-weichen Bewegungen durchs Zimmer.
Eines Tages sollte es nicht mehr so sein wie immer. Plötzlich sollte ich mehr tun als sonst. Ach, es war doch so schön bequem vorher. Alles war eingespielt: Ein Halbtagsjob, mittags die Kinder, vielleicht was kochen oder schnell aufwärmen, Waschmaschine bedienen, Geschirrspüler an, etwas gab es immer zu putzen, telefonieren, mit Kind zum Sport, einkaufen, Mann kommt nach Hause, gemütlich essen, Kinder ins Bett, Feierabend.
...da sollte man ganz einfach im Bett bleiben. Wenn schon am frühen Morgen Ärgernisse auf mich warten, habe ich überhaupt keine Lust, meinen Astralkörper aus dem Bett zu hieven.
„So ein schöner Rasen“ murmelt Muttern, während sie Ihren Mäher durch den Garten schiebt. „Aber sicher nicht `FIFA WM 2006`-tauglich. Hat doch die FIFA in sämtlichen Stadien neues, fussball-taugliches Grün verlegen lassen, koste es, was es wolle! In Berlin allein 28.000 Pflänzchen pro Quadratmeter!