Meine Kindheit war eigentlich von Armut geprägt, das ist mir erst Jahre später aufgefallen. Wir hatten aber immer zu essen...
Ich bin im Januar 1947 geboren, habe also die 50er Jahre mit all dem Mangel und dem Wiedererstarken der Wirtschaft mitgekriegt.
Sie wissen was eine Ente ist? Nein, nicht die Ente auf dem Teich, sondern die in der Zeitung: Früher war es für Journalisten viel schwerer, Informationen zu überprüfen, deshalb setzte man bei unbestätigten Nachrichten das Kürzel nt davor, das lateinische "non testatum". So wurde aus nt einfach Ente, der Name für eine ungeprüfte Meldung mit vielleicht unglaubwürdigem Inhalt.
Es ist zwei Uhr nachmittags an einem drückendheißen Sommertag.
Der kleine Ort in dem ich einige Jahre lebte und wo das Haus steht in dem ich mit meinem Ex-Ehemann lebte, ist im Grunde genommen nur eine Straße mit einigen Häusern. Von dieser Straße, die mittlerweile als Umgehungsstraße von vielen Pendlern und Lkw-Fahrern als Umweg nach Norden benutzt wird, gehen zwei Sackgassen Richtung Wald ab und eine kleinere Straße, eher ein Weg, führt in den Nachbarort, 3 km entfernt.
Sie kennen das „salomonische Urteil“? Die Geschichte von den zwei Dirnen, die zeitgleich ein Baby bekamen, von denen eines starb. Die Mutter tauschte nachts einfach die Babys aus und behauptete von da an, das Lebende sei ihres.
Zuerst kam mein Frauenarzt an: „Gebärmutterhalskrebs ist tückisch. Jährlich sterben etwa 1700 Frauen an der Krankheit, die hauptsächlich beim Geschlechtsverkehr durch Humane Papilloma-Viren (HPV) übertragen wird! Seit Herbst 2006 ist ein neuer Impfstoff ist auf den Markt. Lassen Sie sich impfen!“ Ich grüble und er spricht eindringlich weiter:
„Ach Lilly, komm doch mit, die Jungs sind nett. Sei einfach du selbst, das reicht schon.“
Ich muss wohl ja gesagt haben, sonst wäre ich jetzt nicht hier, und müsste nicht die Abkürzung über die Baustelle nehmen.
Die netten Jungs gehen natürlich voran, es wird ja auch schon dunkel.
Stellen Sie sich bitte einmal Folgendes mit mir vor: Sie leben in einem Land, das seit 28 Jahren mehr oder weniger ununterbrochen vom Krieg erschüttert wird. Sie müssen immer ums Überleben kämpfen.
Teil II - Frauen in der dritten Welt
1 Kolonialismus = Kapitalismus
Die Frauen in der Dritten Welt sind zunächst einmal den Prozessen der Kolonialisierung unterworfen. Kolonialismus beinhaltet die Aneignung der Arbeitskraft und Ausbeutung der Ressourcen der gewaltsam unterworfenen Staaten. Aber nicht nur, daß diese Länder durch die Unterdrückungsmechanismen zu den "externen Welt -'Hausfrauen'" degradiert werden (Mies, 1983, S. 117), die kolonisierten Gesellschaften erfahren darüber hinaus eine Umstrukturierung, die dem westlichen Patriarchat angeglichen ist.
Die These von der Hausfrauisierung in der Ersten und Dritten Welt
Frauen leben wie Fledermäuse oder Eulen,
schuften wie Tiere und
sterben wie Würmer
Virginia Woolf
Teil III - Marginalisierung als Bindeglied der Ausbeutung
1 Abdrängung aus der Erwerbstätigkeit
Unter Marginalisierung wird hier ganz allgemein der Mechanismus der Abdrängung von potentiell Erwerbstätigen und Arbeitskräften in Arbeitsbereiche verstanden, die schlecht oder gar nicht bezahlt werden. Betroffen sind von diesen Mechanismen in erster Linie Hausfrauen und Bauern in der Dritten Welt.