Ich möchte mal ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern, auch wenn es nur indirekt damit zu tun hat - eher mit dem "vorher".
Zurzeit betreue ich das Manuskript einer Autorin/Frau, die von frühster Jugend an schwer misshandelt und missbraucht wurde.
Ihr Leben liest sich wie Szenen aus einem Horrordrehbuch und wer je "Evil" von Jack Ketchum gelesen hat, weiß was ich meine.
Wenn ich am Morgen meinen ersten Schokocappuccino in aller Ruhe genießen möchte und ich gerade versuche mit Gewalt wach zu werden, dann kommt bestimmt mein Mann, frohgelaunt und munter (er hat ja auch einen hohen Blutdruck) und möchte mit mir ein Gespräch führen, dann denke ich schon manchmal, es wäre schön, wenn es einen Schalter zum Abstellen gäbe. Nun, den gibt es leider nicht, also Augen zu und durch.
Mein Orientierungssinn ist perfekt: man setze mich mit einer Karte in einer fremden Stadt aus und ich finde überallhin. Heute nicht. Man hat mir freundlicherweise einen High-Tech-Leihwagen gegeben und ich bin verloren. Ich brauche 30 Minuten, nur um mich mit der Technik anzufreunden. Früher startete man das Auto mit einem Schlüssel, heute mit einem Knopf.
Werde ich im Alter einsamer? Das ist eine gute Frage. Zumindest wird man religiöser. Als junger Mensch lernte ich das halbe Dorf kennen. Über den Kindergarten, dann Schule und auch über Freunde kannte ich fast jeden.
Weil mir die kleine Welt auf den Kopf fiel, zog ich weg.
„Ist das nicht schrecklich? Schon wieder ist ein kleines Mädchen verhungert, sie wog nur noch 7,4 Kilo und ist an Unterernährung und Wassermangel gestorben!“ „Ja.“ nicke ich mit sperrangelweit offenem Mund meiner Zahnärztin entgegen.
Ich bin zwar in Deutschland geboren und aufgewachsen, habe immer brav meine Steuern gezahlt und bin trotzdem unter 7,3 Millionen Ausländern eine waschechte „In“. Ich komme aus dem Land, in dem Heidi den Männern die Köpfe verdreht, die Schokolade auch mal nach Chili schmeckt, der Käse traditionelle Löcher trägt und die Berge zahlreicher sind, als das Land an Fläche besitzt.
Im Treppenhaus treffe ich meinen Nachbarn Josef, verheiratet, zwei Kinder und von Beruf Maurer: „I hob di und dei’ Tochta im Fernseh geseh’n! Du warst die einzig „Normale“. Wie kann die Justizministerin davon ausgehen, dass jeder Bürger 2400 Euro im Monat verdient? I net! Sag amoi: in welcher Welt leben eigentlich die Politiker?“
Vermisst: Frau Mitte Dreißig
Unbemerkt von allen Gießkannen und Wasserkrügen stand der Farn am Kasten.
Öffnete man das Fenster, bewegten sich seine Blätter leicht im Luftzug. Heute war das Fenster - wie meistens geschlossen.
Ganz entspannt – nicht immer, aber immer öfter
Die meisten Frauenzeitschriften scheinen es gaaaanz einfach zu sehen: Mütter sind chic, gelassen und gut drauf, wenn sie sich regelmäßig Kinderfrau und Wellnessurlaub gönnen.
Im November vor fünf Jahren gründete ich die „Hausfrauenrevolution“. Seitdem hat sich mein Leben radikal verändert: ich begann mir einen Beruf zu erschreiben und hatte Dank „Die Aktuelle“ die Möglichkeit, die Kolumnen-Lady „Muttern“ zu kreieren und leben zu lassen.