Petra Plaum, Journalistin, und Dr. Julia Haes, Personalberaterin, lernten sich 1997 während eines Studienjahres in Kalifornien kennen. Beide wuchsen ländlich auf, lebten schon in unterschiedlichsten Umgebungen und sind mit dem Nachwuchs nun sesshaft geworden: Julia Haes mit Mann und Töchterchen Antonia (1) in Berlin-Schöneberg, Petra Plaum mit Mann und inzwischen drei Töchtern im 3000-Seelen-Dorf Mertingen unweit Augsburg. Ein Vergleich.
Manchmal hab ich absurde Gedankengänge, die ich einfach aufschreiben muss. Derzeit tobt der Gute-Laune-Song von Kid Rock „All Summer Long“ durch die Charts. Hoffnung und Veränderung, gepaart mit ein wenig Nostalgie und Revolte, denn das Original stammt aus dem Jahr 1964. Ja, und auch ich singe „Sweet Home Alabama“ den Sommer über.
Warum ich gestern nicht einkaufen war, kann ich heute auch nicht mehr sagen.
Da ich die Nacht lieber mit Freunden durchgequatscht hatte, anstatt mehr als nur 3 Stunden zu schlafen, hat mich der Krach vor meinem Schlafzimmerfenster zwar beizeiten doch unsanft geweckt.
Warum hat sich diese Schlampe von Nachbarin nicht endlich ein neues Auto gekauft!!
Ein Blick in die Zukunft: Im Jahr 2080 titeln die Zeitungen:
MÄNNER VOM AUSTERBEN BEDROHT!
Berlin. Gleichberechtigung und sexuelle Freiheit fordern ihr Tribut: Unsere Gesellschaft verweiblicht! Knapp 120 Jahre nach Einführung der Pille werden die fatalen Auswirkungen spürbar.
Statt strammer Männer gibt es nur noch impotente Schwächlinge!
Im Radio höre ich: Liza Minnelli gibt ein Konzert in Ulm! Da muss ich hin, denn diese Frau hat mich geprägt. schon als Kleinkind konnte ich mit ihren und den Liedern ihrer Mutter, der unvergesslichen Judy Garland tanzen, mich freuen und heulen wie ein Schlosshund. Sie war immer mein Vorbild, zeigte mir, dass man sehr wohl auch als „Tochter von“ etwas ganz Eigenes werden kann. Kurz: I love Liza.
Saftige bayrische Wiesen, der Himmel weiß und blau. Ich besuche meine Freundin und ihren großen Bauernhof mit über 100 Stück Vieh im Stall. Die Vorfreude, endlich mal wieder kuhwarme Milch zu trinken, lässt meinen Gaumen im Dreieck springen.
Ein autistisches Mädchen besucht eine normale Grundschule – und ihre Mama kämpft für die Rechte behinderter Kinder. Von Petra Plaum
Auf den ersten Blick ist Anna Buchschuster, 10, ein ganz normales Mädchen. Wie sie im Klassenzimmer sitzt, über die Buchstabentafel gebeugt, wirkt sie besonders konzentriert. Die Erwachsene, die hinter ihr sitzt und ihre Arme umfängt, könnte sie ja auch einfach loben. Dass bei Anna manches anders ist als bei anderen, fällt erst auf, als ihr Lehrer Karsten Weigl die 3b in die Pause verabschiedet. Neun Mädchen und sechs Jungen springen auf, Anna bleibt sitzen. Die anderen lachen und rufen durcheinander, Anna bleibt ruhig. Langsam und wackelig erhebt sich das Mädchen. Nun fällt auch auf, dass ihre erwachsene Begleitung ihr hilft. Helfen muss.
Ich tauche meine Hände in die Abwasch und woanders wieder auf.
Gleich Worten zu Gedanken nehmen sich die Augen Pausen zwischen dem einen und dem anderen Blick.
Die Lider schließen sich unregelmäßig aber verlässlich alle paar Sekunden.
Stern für Stern
Buch für Buch
Schritt für Schritt.
Zeit.
Nur das Jetzt ist jetzt ist jetzt
und danach nie mehr jetzt.
„Ich mach Dich fertig! Kurz und klein schnipple ich dich. Klein, prall, rot- das ist Dein Tod, Du Tomate! Verbraten werde ich Dich im Anschluss, denn Liebe geht durch den Magen und Dein Ende ist Sicht, Baby! Guck mal was ich da habe: Ein Keramikmesser!