Muh, Muh, Muh/ so macht die gute Kuh/ wir geben ihr das Futter/ sie gibt uns Milch und Butter/ Muh, Muh, Muh/ so macht die gute Kuh.
Das hab ich als Kind schon gesungen und auch jetzt singe ich es mit meinen Kindern, wenn wir beim nachbarlichen Bauernhof Milch holen. Das Lied ist jedoch überholt, denn heute gibt uns die Kuh außer Milch, Butter und Fleisch auch noch Eizellen!
Selbstbewusst! Wer! Ich? Na klar doch!
Seit heute, acht Uhr siebenundzwanzig. Da las ich in meiner Lieblingsillustrierten nämlich einen Artikel zum Thema „Weck die Göttin in dir“.
Den las ich gar nicht erst zu Ende, sondern machte mir auch so meine Gedanken.
Ich kann zwar verstehen, dass Eltern, die ein behindertes Kind auf die Welt bringen, an den neuen Lebensumständen verzweifeln, aber ich kann nicht verstehen, dass Babys künftig schon im Bauch aussortiert werden sollen.
„Mein Bauch gehört mir!“, forderten Frauengruppen Anfang der 70er Jahre. Erinnern Sie sich? Der Schwangerschaftsabbruch war verboten, er musste heimlich durchgeführt werden, war teuer, erniedrigend und lebensgefährlich. Männer entschieden, ob eine Frau ein Kind bekommen darf oder nicht.
Zukunftsvisionen einer Mutter: in welchen Kindergarten bringe ich mein Kind? Mc Kita, die Betreuung mit Gratis-Fastfood, die Fruchtzwerge oder doch lieber die Überraschungsei-Gruppe? Für die Mädels die Barbie-Boutique und die Jungs den Schumi-Rennstall?
Betrachtet man familiäre Konflikte, so erhitzt sich das Gemüt gerne an der Hausarbeit. Wieviel gnadenloser Psychoterror den angeblich geliebten Kindern durch unordentliche Zimmer entsteht, läßt den Beobachter immer wieder staunen.
Verliebt am Strand spazieren gehen, den weichen Sand zwischen den Zehen spüren, Kinderhände, die eifrig und liebevoll eine Sandburg bauen, wer kennt das nicht? Geträumt hat schon jeder einmal davon. Aber Sie ahnten wahrscheinlich nicht, dass 10-15 Prozent Ihrer romantischen Vorstellung aus Plastik besteht!
Kein männliches Wesen weit und breit, das sich genötigt fühlen musste, an Grünzeug zum Verliebtentag zu denken.
Wohlgemerkt, für mich.
Es wären eh nur Nelken gewesen und ich hasse Nelken.
Die Nicht-Nelken sind für Andere.
Murphy’s Law.
Seit Jahrhunderten halten Frauen den Mund und gebären unter Schmerzen Humankapital, das dann, ja nach Gusto der jeweiligen Machthaberschaft, als Sklavenmaterial für Umsatzsteigerungen benutzt oder als Kanonenfutter zerschossen wird.
Ich schreibe grade an meinem neuen Buch und sitze 12 Stunden am Tag vor dem Computer oder über Büchern. Und plötzlich waren sie da, diese kleinen schwarzen Pünktchen und Fädchen vor meinen Augen. Oha, Zeit eine Pause zu machen, denke ich und gehe mit meinen Hunden Gassi.